1977 Cadillac Fleetwood 

Formal Limousine 7.0l V8

Baujahr 11/1976
6.966 cm³, 134 kW (182 PS)
Leergewicht 2.230 kg
L x B x H – 6.203 x 1.941 x 1.458 mm
Stückzahl Formal Limousine Modell 1977 - 1.032 Stk.
geb. in Detroit von General Motors, Cadillac Devision
Preis 1977 ca. 19.690 $ (45.740 DM)
Laufleistung 8.650 Meilen (13.920 km)
Gutachterbewertung Note 1,7
Farbe - Hudson Bay Blue
Schwarz gepolstertem Vinyldach in Tuxedo Grain
Schwarze Ledersitze vorn
Glastrennwand
Interieur hinten in Velours Dark Blue Florentine

Darf ich mich vorstellen?


Hallo, ich bin ein Cadillac Fleetwood Formal Limousine ein 1977er Modell und bin im November 1976 in Detroit vom Band gelaufen. Mit Trennscheibe (Formal Limousine) wurden in dem Modelljahr 1.032 Stück gebaut, als Sedan (ohne Trennscheibe) 1.582. Ich setze die Tradition der werksgebauten Limousinen von Cadillac seit 1938 fort und die Ära meiner Nachfahren endet erst 1998. So lange hat kein Automobilhersteller der Welt serienmäßig Limousinen gebaut. Übrigens hat Cadillac auch basierend auf meinem Fahrgestell, das „Commercial Chassis“ an andere Karosseriebauern (Coachbuilder) geliefert, die zu Kranken- und Bestattungsfahrzeuge aufgebaut wurden.

 

Ja, Limousine ist die richtige Bezeichnung für mich im herkömmlichen Sinne: „Eine Limousine oder kurz Limo, ist ein großes Luxusfahrzeug, das von einem Chauffeur mit einer Trennwand zwischen Fahrer- und Fahrgastraum gefahren wird.“ (Merriam-Webster)

Im Gegensatz zum amerikanischen „Sedan“ oder zum englischen „Salon“ werden in Deutschland alle 4-türigen Aufbauten als Limousine bezeichnet. Also, ich bin eine echte Limousine und vor allen Dingen keine Stretch-Limousine. Das Wort Stretch-Limousine höre ich gar nicht gern, denn eine Stretch-Limo ist ein (nachträglich) verlängerter Aufbau die von diversen Karosseriebauern (Coachbuildern) gefertigt wurde; ich bin ein Original! Vergleichbar daher mit einem Rolls Royce Phantom der 60er und 70er Jahre oder ein Daimler DS420 oder einem Mercedes Pullman – aber die haben es alle nicht so lange und ausdauernd und vor allen Dingen in den Stückzahlen geschafft wie die Modellfamilie, der ich entstamme. 

1938 als Series 75 Fleetwood von Cadillac eingeführt wurde erstmals die Bezeichnung im Jahre 1977 in Fleetwood Limousine geändert. Mein Vorgänger im Jahr 1976 gilt laut Wikipedia immer noch als längstes (6,41 Meter) serienmäßig gebautes Kfz der Welt, bevor auch General Motors (mein Elternhaus) 1977 zum Downsizing ansetzte. Mit meinem Modelljahr wurde die Länge um 20 cm auf 6,21 gekürzt und der große 8,2 Liter Motor wurde auf klägliche 7,0 Liter geschrumpft. Bis 1987 wurde ich fast unverändert gebaut und dann um eine wiederum kleinere Ausgabe bis 1998 fortgeführt. Und frage nie, “Was braucht der denn?“ Ich arbeite und bekomme das, was mir zusteht. Wenn es unbedingt sein muss, kannst Du das selber in den technischen Daten nachlesen.

Mein Name ist Fleetwood, Cadillac Fleetwood.

Mein Name kommt von der Fleetwood Metal Body Co., ein US-amerikanischer Stellmacherbetrieb, der in Fleetwood (Pennsylvania) ansässig war. 1909 gegründet beschäftigte Fleetwood 1917 bereits 375 Mitarbeiter. Zu den frühen Automobilherstellern, für die Fleetwood Karosserien lieferte, gehörten Alco, American Fiat (ein Luxushersteller), Chadwick, SGV, Simplex, Renault (die nur die teuersten Modelle in die USA importierte) und etwas später auch F.R.P. und deren Nachfolger Porter. 1918 wurde in New York City eine Niederlassung gegründet. Im selben Haus zog später auch der Automobildesigner LeBaron ein, mit dem Fleetwood verstärkt kooperierte. 1920 wurden 50 bis 80 Karosserien im Monat (je nach Größe und Komplexität) hergestellt; die Aufträge kamen vom New Yorker Packard-Händler und Pierce-Arrow. 
1925 kaufte die Fisher Body Corporation Fleetwood auf. Fleetwood baute von da an fast ausschließlich für die General-Motors-Marken Cadillac und LaSalle. 1932 wurde Fleetwood komplett in die Fisher Body Corporation integriert. Ab diesem Zeitpunkt bis 1984 waren „Fleetwood“ und „Fisher“ nur noch luxuriöse Ausstattungsvarianten von Cadillac-Modellen.

Über die (fehlenden) Vögel auf dem Cadillac-Emblem

Das Cadillac-Emblem, abgeleitet vom heraldischen Zeichen von Antoine de la Mothe Cadillac, dem Gründer von Detroit, hat seit seiner Einführung vor mehr als einem Jahrhundert mehr als 30 subtile Änderungen erfahren.

Bis 1999 zeigte das Cadillac-Emblem jedoch sechs charakteristische Vögel, und die Identität dieser Vogelkreaturen ist seit langem umstritten. Einige behaupten, sie seien Prototypen (eine Entenart), aber eine maßgeblichere Meinung ist, dass die Vögel „Martins“ darstellen: Schwalben-ähnliche Vögel, die für ihre Schnelligkeit bekannt sind (House Martins = Mehlschwalben, Sand Martins = Uferschwalben). Hinzu kommt, dass die Vögel auf dem Emblem „ohne Füße“ präsentiert werden, was in einem heraldischen Kontext darauf hindeutet, dass sie „unaufhörlich im Flug“ auf einer „aktiven Suche nach Wissen“ sind.

Heute wurde das Design des Emblems abstrakt gemacht – eine absichtliche Änderung, die GM sagt, wurde „von den Werken des niederländischen Künstlers und Designers Piet Mondrian inspiriert“.